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Der Anbau von drei Cannabispflanzen in einem Growzelt

06.05.2024 11:30
von grow! Magazin
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Der Anbau von drei Cannabispflanzen in einem Growzelt

Wenn die Deutschen im Jahr 2024 damit beginnen, ihr eigenes Cannabis zuhause anzubauen, wird ihre gärtnerische Arbeit viel leichter ausfallen, als es Cannabisgrower in der Vergangenheit erlebt haben. Das liegt daran, dass Cannabis-Anbauer jetzt Growzelte nutzen können, anstatt teure, zeitraubende und komplizierte Umbauten durchführen zu müssen, um „Growräume“ zu schaffen. Alles, was ein Grower tun muss, ist ein Growzelt und entsprechende Ausrüstung zu kaufen, und schon steht ihm ein Indoor-Plug-and-Play-Gartenreich zur Verfügung.

Ein ordnungsgemäß gefertigtes Growzelt ist ein technisches Wunderwerk, das die folgenden Eigenschaften haben muss:

  • Für den Versand und die Lagerung muss es flach zusammenklappbar sein.
  • Es muss so konzipiert sein, dass es schnell und einfach aufzubauen ist.
  • Um Anbaulampen und andere Geräte darin aufzuhängen, muss es stabil genug sein und seine Form trotz der Saugwirkung von Abluftventilatoren beibehalten.
  • Wichtig ist auch stark reflektierendes Material an Wänden, Decke und Boden.
  • Es sollte über ordentlich konstruierte "Türen und Fenster" verfügen.
  • Das Zeltmaterial muss ausreichend dick sein.
  • Reißverschlüsse, Nähte, Öffnungen und Zeltmaterial müssen lichtdicht, langlebig und funktional sein.

Leider verfügen die meisten Growzelt-Marken nicht über alle diese erforderlichen Eigenschaften. Sie haben ständig Probleme, darunter Lichtlecks, defekte Reißverschlüsse, falsche Abmessungen, schwache Stützstangen oder eine insgesamt minderwertige Konstruktion. Wenn ich ein Growzelt kaufe, achte ich darauf, dass es mit dicken Metallstangen, Metallreißverschlüssen, dickem Segeltuch, intelligentem Design und einer Garantie von mindestens einem Jahr ausgestattet ist. (A.d.R.: Die gesetzliche Garantie gilt EU-weit für einen Zeitraum von zwei Jahren und deckt alle Mängel ab, die zum Zeitpunkt der Lieferung bestanden bzw. innerhalb von zwei Jahren auftreten. Tritt der Mangel innerhalb eines Jahres nach Lieferung auf, müssen Sie nicht nachweisen, dass er zum Zeitpunkt der Lieferung bestand.)

 

Benötigte Ausrüstung für ein Growzelt

Ein Growzelt an sich ist noch kein kompletter Indoor-Garten. Man muss es im Normalfall noch mit Grow-Equipment ausstatten. Hier sind die allgemeinen Grundlagen, die ein Growzelt-Garten benötigt, aufgeführt:

  • Premium-LED-Anbaulampen: Gute Anbieter von LED-Growlampen können auch ein individuelles Beleuchtungskonzept für die speziellen Bedingungen des Züchters erstellen.
  • Abluftventilator: Jedes Growzelt benötigt einen Abluftventilator mit ausreichender Luftbewegungskapazität. Ein Ventilator kann im Zelt aufgehaängt werden, was ich nicht empfehle, weil es den Pflanzen Platz an verfügbarer Höhe nimmt. Am besten baut man Luftrohre/flexible Schäuche ein, sodass der Absaug-Ventilator außerhalb des Zeltes platziert werden kann.
  • Kohlenstofffilter: Es gibt wirklich keine Möglichkeit, den gesamten Cannabisgeruch loszuwerden, aber Kohlefilter sind besser als nichts. Der Kohlefilter muss die richtige Größe haben, damit er zum Abluftventilator passt. Nach einiger Zeit ist die Aktivkohle gesättigt und muss durch neue ersetzt werden, bei machen Modellen muss der AKF ausgetauscht werden.
  • Luftbefeuchter und Luftentfeuchter: Wir haben Artikel zum Dampfdruckdefizit (VPD) veröffentlicht (z.B. grow! 5/20) in denen wir erklären, dass die Cannabispflanzen in einem engen Temperatur- und Feuchtigkeitsbereich am besten gedeihen. Man muss also in der Lage sein, dem Garten Feuchtigkeit hinzuzufügen und zu entziehen, um das Dampfdruckdefizit im idealen Bereich zu halten.
  • Hygrometer (Feuchtigkeitsmesser) und Thermometer: Eine unverzichtbare Ausrüstung in jedem Indoor-Growraum - digital ist besser als analog.
  • Belüftungsventilator: Viele Züchter verwenden einen säulenförmigen oszillierenden Ventilator, andere verwenden aufsteckbare oszillierende Ventilatoren. Letzteren mangelt es an Leistung und sie sind nicht groß genug.
  • Auslassöffnungen/Kabelöffnungen, Fenster und Türen: Das Growzelt benötigt Öffnungen in der richtigen Größe und Konfiguration, damit man das Zelt optimal bewirtschaften, Lampen und Ablufter und Ventilator anschließen und elektrische Leitungen verlegen kann. Die große Herausforderung für die Hersteller von Growzelten besteht darin, diese Öffnungen mit den richtigen Verschlussvorrichtungen zu versehen, damit sie kein Licht durchlassen.
  • Klimatisierung und Heizung als Teil der gesamten Wohnraumklimatisierung: Das Growzelt selbst benötigt keine eigene Klimaanlage oder Heizung, solange der Raum, in dem das Growzelt steht, genügend klimatisiert ist, um eine optimale Temperatur zu erzeugen.

 

Vor- und Nachteile von Growzelten

Growzelte machen es einfach, einen Indoor-Raum für den Cannabis-Anbau zu schaffen, ohne dass größere Eingriffe im Zuhause erforderlich sind. Bevor die ersten Growzelte auf den Markt kamen, mussten Grower einiges anstellen, um den idealen Growraum selber zu schaffen. Ob Löcher in Wände schneiden, um die Abluft abzuführen, stabile Haken an Deckenbalken anschrauben, um die Growlampen aufzuhängen, die damals auch noch viel schwerer waren. Sie mussten Wände und Decke mit reflektierender Folie verkleiden und den Boden mit wasserfestem Material abdecken und Zimmertüren und Fenster lichtdicht isolieren, sodass kein Licht ein- oder austreten konnte. Dabei handelt es sich um teils schwierige, zeitaufwändige und Schmutz erzeugende Umbauarbeiten, die eine Wohnung oder ein Haus beschädigen können, insbesondere wenn der Grower nicht über ausreichende handwerkliche Kenntnisse verfügt.

Growzelte sind auch deshalb praktisch, weil sie Growern helfen, kostspielige Renovierungsarbeiten zu vermeiden, die sowohl beim Ausbau, wie auch beim Abbau eines Growraums anfallen. Wenn ein Auszug aus dem Haus/der Wohnung erforderlich wird, muss der Raum wieder in seinen ursprünglichen Zustand versetzt werden. Es ist leichter, Growzelte zu benutzen als einen eigenen Growraum zu schaffen. Sie sind einfacher zu betreiben, da sie ein eigenes Mikroklima entwickeln.

Hersteller von Growzelten bieten zudem die Möglichkeit, eine passende Betriebssteuerung zu kaufen, die Beleuchtung, Ventilatoren, Luftbefeuchter und Aktiv-Kohlefilter steuert und an die gewählte Zeltgröße angepasst ist. Diese Automatisierung ist eine gute Wahl für unerfahrene Cannabis-Gärtner, da die Betriebssteuerung die aufeinander abgestimmten Komponenten miteinander verbindet. Mit einer automatisierten Steuerung entfällt das zeitraubende Problem, Ventilatoren, Lampen, Luftbefeuchter und andere Geräte manuell aus- und einschalten zu müssen. Die fortschrittlichsten Steuerungen sind mit integrierten digitalen Klimamonitoren verbunden und schalten die jeweiligen Geräte ein und aus, um das Dampfdruckdefizit, die Temperatur und andere Faktoren im idealen Bereich zu halten. Dieser Automatisierungsgrad gewährleistet optimale Bedingungen, sodass Pflanzen schneller wachsen, gesünder sind und ihre größten und leistungsstärksten Erträge erzielen. Darüber hinaus steigern Growzelt-Steuerungen die Energieeffizienz, beschleunigen die Erntezyklen und verbrauchen die geringste Menge an Strom, Dünger und Wasser, um den höchsten Ernteertrag zu erzielen. Für den größtmöglichen Ertrag in jedem Anbau-Zyklus verwenden Grower mit Anbau-Zelten Deep Water Culture (DWC) oder andere Hydroponik-Systeme, die eine automatisierte Düngung und Bewässerung bieten.

Growzelte sind "Lichtkammern", die das Licht bündeln, ohne dass es verschwendet wird, im Gegensatz zu Growräumen, die nicht durch den Einsatz von Folien geschützt werden und so ein Lichtverlust unvermeidlich ist. Es gibt ein paar Probleme mit Growzelten, die im Vergleich zu Growräumen nachteilig sind. Ein wichtiger Unterschied sind die Grundfläche und die vertikale Höhe. In einem herkömmlichen, selbst designten Growraum gibt es vom Boden bis zur Decke und von Wand zu Wand ausreichend Platz für die Pflanzen und Equipment. Aber die meisten Growzelte bieten um 15 % weniger Höhe als normale Zimmerdecken, was ja auch logisch ist, denn sonst ließen sie sich gar nicht im Zimmer aufbauen, was bedeutet, dass man bei sehr hoch wachsenden Sorten (reine Sativas), mit einem Growzelt weniger gut beraten ist, es sei denn, man lässt die Pflanzen nicht so hoch wachsen.

In einem Growraum steht einem der gesamte Raum zur Verfügung, ohne dass Platz verschwendet wird. In einem Growzelt hat man entsprechend weniger vertikalen und horizontalen Platz. Im Allgemeinen kann ich im Vergleich zu einem Zelt zahlreichere sowie breitere und höhere Pflanzen in einen Growraum unterbringen, abhängig von der Anzahl der Lampen, denn Licht gleich Gewicht.

Es ist einfacher, in einem Growraum mit Pflanzen zu arbeiten, da er nur einen Eingang hat, während Growzelttüren umständlich mit einem Reißverschluss, der umklappt und festgeklemmt werden müssen, betrieben wird, wenn das Zelt weit geöffnet sein soll. Und mit der Zeit versagen selbst bei den teuersten Growzelten die Reißverschlüsse. Ein weiterer negativer Punkt für den Betrieb von Growzelten ist, dass sie sich erhitzen und so den Pflanzen schaden können, wenn man einen Abluftventilator der falschen Größe oder ineffiziente Growlampen angebracht hat oder auch eine Fehlfunktion des Abluftventilators auftritt. Ein Stromausfall ist für jede Art von Indoor-Cannabisgarten schädlich, besonders hart ist er jedoch für den Anbau in Zeltgärten, da die aufgestaute Wärme ständig abgeführt werden muss.

Ich habe noch kein Growzelt gesehen, bei dem absolut kein Licht austritt. Insbesondere bei photoperiodischen Cannabispflanzen kann selbst eine kleine Lichtmenge über einen kurzen Zeitraum während der Verdunkelungszeit in der Blütephase, Hermie (Zwittrigkeit) oder andere schlechte Eigenschaften auslösen. Zwei Möglichkeiten habe ich gefunden, Lichtlecks zu verhindern: Eine besteht darin, sicherzustellen, dass es in dem Zimmer, wo sich das Growzelt befindet, während der Verdunkelungszeit auch völlig dunkel ist. Wenn ich einen Raum mit mehreren Zelten voller Cannabispflanzen in unterschiedlichen Entwicklungsstadien habe, kann ich den Raum natürlich nicht völlig dunkel halten. Also kaufe ich dicke, undurchsichtige Plastikplane und lege quasi ein Zelt-Cover über mein Growzelt. Ich klemme diese Plane am Zelt fest, um alle Öffnungen abzudecken. Es ist umständlich und kostet zusätzlich, aber es funktioniert.

 

Vor dem Kauf eines Growzeltes

Bevor ich in ein Growzelt investiere, analysiere ich die Voraussetzungen meines Cannabisanbaus wie folgt:

  • Welche Cannabissorten werde ich voraussichtlich anbauen und wie hoch und breit werden sie zum Zeitpunkt der Ernte voraussichtlich sein?
  • Möchte ich Sea-of-Green-, Screen-of-Green-Anbau (Anbautechniken, wo mehrere kleine Pflanzen auf wenig Raum angebaut werden) oder freistehendes Cannabis in voller Größe anbauen?
  • Wie viel Platz für ein Growzelt habe ich in dem vorgesehenen Raum? Wie hoch ist die Deckenhöhe des Raumes?
  • Habe ich vor zu klonen und fortwährend anzubauen oder will ich nach jeder Ernte eine neue Saison mit Samen beginnen?

Diese letzte Frage bedarf einer Erklärung. Wenn man drei Pflanzen legal anbauen kann, ist es am produktivsten, wenn zwei ältere Pflanzen in voller Blüte heranreifen und eine jüngere Pflanze so eingestellt ist, dass sie für die Blütephase bereit ist, wenn die älteren Pflanzen zur Ernte bereit sind.

Mein Ziel ist es, eine ständige Rotation von Pflanzen zu erreichen, die bereits länger in der Blütephase reifen, während die jüngeren Pflanzen noch bis zum Beginn ihrer Blütephase wachsen, sodass ich die maximale Anzahl an Ernten pro Jahr ohne Ausfallzeiten erziele.

Die meisten Grower nutzen mindestens zwei Zelte pro Raum – das größere Zelt ist für blühende und das andere für jüngere Pflanzen, Setzlinge und Klone. In der Regel reicht ein Growzelt mit einer Größe von 1,5 x 1,5 m und einer Höhe von 2 bis 2,5 m für drei photoperiodische Cannabispflanzen in voller Größe aus. Photoperiodische Cannabispflanzen in voller Größe können höhere Erträge potenter Blüten produzieren, als man selbst mit dem besten Autoflowering-Cannabis-Sorten jemals erreichen würde. Wenn man die Sortenempfehlungen und Anbautipps im grow!-Magazin befolgt, werden die bald erlaubten drei Cannabis-Pflanzen alle drei bis fünf Monate etwa ein halbes Kilo getrockneter Premium-Buds oder mehr einbringen.

Zelte gibt es in den unterschiedlichsten Größen, Formen und Konfigurationen. Einige sind speziell für LST-Anbau (Low Stress Training, Anbaumethode, bei der man Stiele und Zweige biegt und herunterbindet, um bei Cannabispflanzen ein produktiveres Wachstum anzuregen) oder Sea-of-Green-Gärten mit geringer Höhe konzipiert. Andere sind zum Trocknen von Blüten gedacht. Bevor ich Geld ausgebe, stelle ich dem Hersteller immer Fragen zu Produktdetails. Für ein 1,5 x 1,5 m großes Qualitätszelt, das für drei legale Pflanzen ausreicht, und die erforderliche Ausrüstung beträgt die Anfangsinvestition zwischen 800 und 1.200 Euro. Da man so qualitativ hochwertiges Cannabis produziert, das in den Niederlanden 15 bis 20 Euro pro Gramm kosten würde, spart man mit dem Growzelt und den monatlichen Betriebskosten langfristig Geld. Wenn man die Informationen in diesem Artikel nutzt, um den persönlich richtigen Bedarf an Growzelten zu ermitteln, baut man bald wie ein Profi an und muss dafür keine Wand in seinem Zuhause aufreißen.

Steve Davis

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