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Kalifornien: Cannabis ab sofort legal

02.01.2018 16:11
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Politik+Gesellschaft

Seit dem 1. Januar diesen Jahres ist der Verkauf Cannabis zu Genusszwecken im sechsten US-Bundesstaat legal: Erwachsene über 21 dürfen nun bis zu einer Unze (28 Gramm) Cannabis pro Einkauf legal in einem Fachgeschäft erwerben.

Das entsprechende Gesetz war bereits Anfang vergangenen November in Kraft getreten; seitdem darf jeder Erwachsene eine Unze getrockneter Pflanzenteile oder 8 Gramm “Konzentrate” legal mit sich führen, pro Haushalt sind zudem 6 Cannabispflanzen zur Deckung des Eigenbedarfs möglich. Wie die New York Times bemerkt, sei Gras damit nun “die gesamte Westküste entlang legal.” Kalifornien hatte erstmals 1996 den Verkauf von Cannabis zu medizinischen Zwecken erlaubt.

Kalifornien galt schon vorher als inoffizielles Heimatland amerikanischer Kiffer. Der große Teil der Ernte (der auch unter der Hand in andere Bundesstaaten verkauft wird) wird im Norden des Staates angebaut, im berühmten Emerald Triangle. Dort wollten Farmer sich eigentlich mit einer Rekordernte auf das Boomjahr 2018 vorbereiten - heftige Waldbrände und Verwüstungen aufgrund von Dürre haben dem aber in vielen Fällen einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Zwar stehen nun gute Zeiten für Bauern und Konsumenten des “Sonnenschein-Staates” an; geritzt ist damit aber noch nicht alles: Cannabis bleibt auf Bundes-Ebene weiterhin illegal, wodurch es den Verkäufern auch nicht möglich sein wird, Geschäftskonten zu eröffnen, Versicherungen abzuschließen oder Zahlungsmethoden außer Cash zu akzeptieren. Bislang sorgten rund 50 solcher ‘Dispensaries’ für die Versorgung der knapp 40 Millionen Kalifornier; in den kommenden Tagen und Monaten werden etwa nochmal so viele dazu kommen. Die Verteilung der entsprechenden Lizenzen hatte sich in den Großstädten San Francisco und Los Angeles aufgrund bürokratischer Hürden verzögert. Farmer, die nun den Schritt vom grauen in den legalen Markt machen wollen, sehen sich zudem mit hohen gesetzlichen Mindeststandards konfrontiert. Um den zu erwartenden Ansturm zu bedienen, muss es jetzt aber schnell gehen, wenn man Zustände wie in Nevada vermeiden möchte, wo die Versorgung mit Medizinalcannabis wegen der Legalisierung von Freizeitcannabis zeitweise eingebrochen war.

Drogentests an Arbeitsplätzen bleiben unter dem neuen Gesetz aber auch weiterhin legal. Manche Konsumenten, die in der Vergangenheit wegen Cannabis Probleme mit den Staatsgewalten hatten, hoffen nun auf Reduzierung ihrer Strafen oder Streichungen aus der Personalakte.

Weltweit beobachten Ökonomen die verschiedenen Legalisierungsmodelle der einzelnen US-Staaten mit großem Interesse, während sich Firmen und Anleger in Position bringen, um heute bereits führende Marktpositionen für den in wenigen Jahren womöglich weltweit existierenden Markt einnehmen zu können. Der Staat Kalifornien verspricht sich derweil aus der 15%igen Cannabis-Steuer zusätzliche Einnahmen von rund einer Milliarde Dollar pro Jahr. Im gesamten vergangenen Jahr habe der gesamte legale US-Cannabismarkt ein Volumen von nahezu 10 Milliarden Dollar umfasst, schätzen Analysten. Die US-Bundesstaaten Massachusetts und Maine stehen als nächstes an; auch der nördliche Nachbar Kanada will ab Juli Cannabisverkauf landesweit legalisieren.

Tipp: Wer mehr über die gesetzlichen Regelungen in Kalifornien erfahren möchte und des Englischen mächtig ist, für den hat Kaliforniens NORML-Ableger eine gute Linksammlung parat: http://www.canorml.org/prop/collectivetips.html

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