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Jens Spahn: Cannabis-Gegner als Gesundheitsminister vorgeschlagen

26.02.2018 10:47
(Kommentare: 1)
Politik+Gesellschaft
Jens Spahn als nächster Bundesgesundheitsminister vorgeschlagen
Bild: Olaf Kosinsky | Lizenz: CC BY-SA 3.0 via Wikimedia Commons

Gute Zeiten, schlechte Zeiten: Vergangene Woche feierten Legalisierungs-Befürworter noch die überraschende Kehrtwende der Bundestags-SPD in Sachen Cannabispolitik - nun wurde mit Jens Spahn (CDU) ein bekennender Gegner der Freigabe zum nächsten Bundesgesundheitsminister auserkoren.

Vor knapp drei Jahren bezog Spahn auf der Blog-Plattform “Huffington Post” Stellung gegen die Legalisierungsbewegung: “Mit der Begründung höherer Steuereinnahmen könnte man auch Heroin oder Menschenhandel legalisieren,” schrieb er seinerzeit. Abhängigkeit von Cannabis, die Einstiegsdrogen-Theorie und die “fatalen” Auswirkungen auf die körperliche und geistige Entwicklung junger Menschen führte er als Argumente für ein Fortbestehen des Verbots an. Zum Schmunzeln ist hingegen seine dort vorgebrachte Einschätzung zu Alkohol: Der Umgang mit Alkohol sei seit Jahrhunderten “kulturell eingeübt” - ein Schützenfest ohne Bier sei so unvorstellbar wie ein Joint in der Opernpause.

Spahn, der bis dato als Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium der Finanzen arbeitete, erreichte mit wiederholter Kritik an CDU-Chefin Angela Merkel einen gewissen Grad an medialer Berühmtheit. Einerseits wirbt er offen für einen mehr konservativen Kurs der Christdemokraten - besonders im Hinblick auf Merkels Flüchtlingspolitik und beim Thema “Schwarze Null”, andererseits kritisiert er die gestrige Haltung seiner Partei beim Adoptionsrecht Homosexueller. 

Merkels Entscheidung, den 37-jährigen Westfalen dennoch zum Bundesminister zu ernennen, wird als Schachzug gewertet, der einerseits die konservativen Strömungen innerhalb ihrer Partei besänftigen - und Spahn gleichzeitig mit einem Amt ruhig stellen soll, in dem er nicht sonderlich viele Wellen schlagen kann. 

Ob es dazu überhaupt kommt, ist aber nach wie vor offen: Die Bildung der dritten “GroKo” unter Angela Merkel hängt derzeit am Ergebnis der Mitgliederbefragung der SPD zum Koalitionsvertrag. Sollten die “Genossen” dem widersprechen, wird die BRD entweder ihre ersten Neuwahlen oder ihre erste Minderheitsregierung erleben.

 

Was hält ihr von der Personalie Spahn? Wünscht ihr euch Gröhe zurück? Und wer wäre euerer Meinung nach der ideale Bundesgesundheitsminister? Diskutiert mit uns in den Comments!

[Foto: © Olaf Kosinsky Olaf Kosinsky, 2018-02-14 CDU Thüringen Politischer Aschermittwoch-5421, zugeschnitten von grow.de, CC BY-SA 3.0 DE]

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Kommentare

Kommentar von Burnt |

Ich wäre mir nicht so sicher; ihr schreibt ja selbst "schrieb er seinerzeit" - das ist fast drei Jahre her. Vor einigen Monaten hingegen habe ich munkeln hören, dass er zumindest der Öffnung einer Abstimmung über Cannabis-Entkriminalisierung oder gar Legalisierung (also ohne Fraktionszwang) nicht ganz ablehnend gegenüber steht. Herr Spahn schint so eine Art Wundertüte der politischen Meinungen zu sein - schwankend zwischen ultrakonservativ und liberal. Warten wir mal ab...

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