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Der perfekte Aufbau einer Cannabiswurzelzone

28.06.2021 12:33
von grow! Magazin
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Growing

Die Cannabiswurzelzone ist zwar unsichtbar, hat aber erhebliche Auswirkungen auf die Gesundheit und Produktivität von Cannabispflanzen. In diesem Artikel zeige ich, wie ich eine Cannabiswurzelzone aufbaue, um maximale Wurzelentwicklung, Pflanzengesundheit, Wachstumsfortschritt, Erntegewicht und Potenz zu erzielen ...

Samenkeimung und Sämlinge pflegen

Die Methode des Samenkeimens ist recht verbreitet, alternativ kann man auch Klone wurzeln lassen – wobei komplizierte Samenkeimungsmythen auch verwirren können. Die einfachste und zuverlässigste Keimmethode besteht darin, die kleinsten Steinwollwürfel zu verwenden, nachdem sie gemäß Anleitung vorbehandelt wurden. Nach der Vorbehandlung werden die Würfel in flache Schalen mit Umkehrosmosewasser mit einem pH-Wert von 5,7 gestellt, denen ein winziger Bruchteil der empfohlenen Dosis eines hochwertigen Düngemittels für die Hydrokultur-Wachstumsphase verabreicht wurde. Ein Teil dieses Wassers wird über die Würfel gegossen. Steinwolle-Starterwürfel sollten genug Wasser bekommen, um feucht zu bleiben, aber nicht triefend nass sein.

Starterwürfel haben bereits kleine Löcher, die groß genug für einen Cannabissamen sind und genau die richtige Tiefe haben. Nach dem sorgfältigen Einlegen eines Samens in einen Würfel hefte ich ein Schildchen an den Würfel, der das Pflanzdatum, den Sortennamen und andere Daten angibt. Die Schalen mit ausgesäten Würfeln werden auf Wärmematten für Sämlinge gelegt, es sei denn, die Umgebungstemperatur beträgt während der gesamten Keimzeit 24,5 °C oder etwas mehr. Die ideale Keimtemperatur für Sämlinge liegt zwischen 24,5 und 25,5 °C. Wärmematten sind sogar mit einstellbaren Thermostaten ausgestattet. Ich spähe dann regelmäßig in das Würfelloch, um die Samen auf Anzeichen von Keimung zu untersuchen. Die äußere Schale eines frischen Samens wird sich innerhalb von 1 bis 3 Tagen „aufbrechen“, und bald ist ein primitives Blattpaar an der Würfeloberfläche sichtbar.

Ein frischer Cannabissamen mit guter Genetik keimt innerhalb von 2-5 Tagen auf einer Wärmematte für Sämlinge. Wenn keine Wärmematte vorhanden ist, die Samen defekt sind oder der Raum zu kalt ist, kann dies länger dauern – oder die Samen keimen möglicherweise gar nicht. Sobald der Sämling aus dem Würfel genügend weit herausgekommen ist, um seine Keimblätter und ein echtes Blattpaar zu tragen und die Pfahlwurzel des Sämlings aus dem Boden des Würfels herausragt, ist er bereit für seine erste Verpflanzung. Ich verpflanze immer in kleine Töpfe aus sehr dünnem, porösem Torfmaterial. Diese „Torftöpfe“ haben oben einen Durchmesser und eine Tiefe von ungefähr 13 Zentimetern. Ich befülle diese Torftöpfe zuerst mit einem hochwertigen, erdlosen Mix auf Torfbasis, der eine sehr milde Starter-Nährstoffdosis enthält.

Viele Grower machen den Fehler, Erde oder erdlose Mixe zu verwenden, die eine Düngermenge enthalten, die für frühe Sämlinge und Klone zu intensiv ist. Nachdem ich den Torftopf teilweise mit Erde gefüllt habe, benutze ich einen leeren Steinwollwürfel, um den Bodenpegel auszumessen. Ich lege eine kleine Menge wurzelverstärkendes nützliches Mikrobenpulver darunter, wo der Würfel sitzen wird. Dann setze ich den Keimlingswürfel in den Torftopf, füge Erde direkt unter die Oberfläche des Würfels und bedecke den Umfang um den Keimling mit einer dünnen Schicht gewaschenem, grobem Perlit. Ich gieße jeden Torftopf mit 200 Millilitern der gleichen Umkehrosmoselösung, die ich zuvor erwähnt habe, und füge die vom Hersteller empfohlene Dosis wasserlöslicher nützlicher Mikroben hinzu. Dann stellte ich die Torftöpfe 18 Stunden pro Tag unter 70-110 LED-Lichter mit photosynthetischer Photonenflussdichte (PPFD). Je nach Sorte und Art der Anbaulampen muss ich eventuell die Lichtintensität regelmäßig anpassen, um zu verhindern, dass sich die Sämlinge dehnen oder zu viel Licht bekommen, was sie bremst.

Große Behälter für Cannabiswurzeln vorbereiten

Ich verpflanze den Sämling aus dem kleinen Torftopf in einen größeren Topf, wenn ich sehe, dass mehrere Wurzeln aus dem Boden des Torftopfs hervorgegangen sind. Dies geschieht normalerweise nach 7-12 Tagen des Wachstums. Bevor das passiert, bereite ich die 22-Liter- oder 30-Liter-Stofftöpfe vor, in denen meine Cannabispflanzen während der Erntezeit wachsen werden. Stofftöpfe sorgen für zusätzliche Belüftung in der Wurzelzone und verhindern, dass Wurzeln wie bei Plastiktöpfen verwoben und verdichtet werden.

Der erste Schritt bei der Vorbereitung jedes größeren Topfes besteht darin, eine 3,5-Zentimeter-Schicht aus grobem, gewaschenem Perlit auf den gesamten Topfboden zu bringen. Dann mische ich eine spezielle Charge des feinsten erdlosen Mixes auf Torfbasis und füge Bodenverbesserer hinzu, der natürliche Verbindungen enthält, die das gesamte Spektrum an Pflanzennährstoffen mit einem zusätzlichen Schwerpunkt auf Kalium und Phosphor abdecken. Außerdem stelle ich ein Pulver mit nützlichen Mikroben bereit. Bei der Dosierung passe ich immer gut auf, dass nicht zuviel Bodenverbesserer eingesetzt wird, da dies die Wurzeln schädigen kann. Ich füge auch grobes Perlit hinzu, so dass es ungefähr 10-15 % des gesamten Bodenvolumens ausmacht. Dies erhöht die Belüftung und Entwässerung, ohne das Medium zu porös zu machen.

Ich fülle die unteren 50 % jedes Topfes mit der beschriebenen Mischung. Dann fülle ich den Rest des Topfes mit Erde, die keine Nährstoffzusätze enthält. Anschließend hebe ich den Topf mehrmals an und knalle ihn fest auf den Boden, damit sich der Inhalt absetzt. Die Pflanzmix-Oberfläche soll 7 cm unter der Oberkante des Topfes liegen. Danach benutze ich einen leeren Torftopf in der Größe meiner kleinen Sämlingsgefäße, um die Ausgrabung eines Platzes im Boden des größeren Topfes zu steuern. Ich möchte, dass der Torftopf geringfügig über der Bodenlinie sitzt.

Umpflanzen in große Töpfe

Wenn sich die Wurzeln meiner Sämlinge durch den Boden des Torftopfs gewunden haben, ist es Zeit für mich, sie in die vorbereiteten Stofftöpfe zu verpflanzen. Ich bringe ein nützliches Mikrobenpulver mit in den Boden des Pflanztopfs, in den ich ein passendes Loch gegraben habe, lege den Torftopfsämling in den Stofftopf und füge dann eine dünne Schicht gewaschenen groben Perlits hinzu, um die Oberfläche der Bodenlinie vollständig zu bedecken. Die Perlitschicht ist eine wirksame Vorbeugung gegen Pilzmücken, Weiße Fliegen, Blattläuse und andere Eindringlinge in die Wurzelzone. Jetzt, wo meine Sämlinge mit ihren Torftöpfen fest in großen Töpfen stehen, gieße ich jeden Topf mit einer Anfangsdosis hydroponischen Nährstoffs bei 5,7 pH, kombiniert mit Bodenverbesserer auf Basis von Trichoderma-Humus (nützliche Mikroben). Das Wasser kommt direkt in den Torftopf, aber auch ringsum, damit die gesamte Wurzelzone von oben nach unten etwas Wasser erhält. Für einen 22-Liter-Stofftopf reichen normalerweise 2-3 Liter dieses Wassers für die erste Bewässerung. Für den 30-Liter-Stofftopf reichen in der Regel 3-4 Liter Wasser aus. Was man sich stes merken sollte: Minderbewässerung ist viel einfacher zu korrigieren als Überwässerung.

Der Aufbau der Wurzelzone, wie in diesem Artikel beschrieben, führt zu einem schnelleren Wachstum, einer gesünderen und größeren Wurzelmasse und zu höheren Erträgen. Bei der Umsetzung gilt es jedoch noch einiges zu berücksichtigen:

  • Vor dem Kauf überprüfe ich stets die Inhaltsstoffzusammensetzung, Mengenangaben, die physischen Merkmale und die Qualität der Wurzelzonenmedien. Zum Beispiel hat Kokosfaser andere Eigenschaften als Erde oder erdloser Mix und braucht ein spezielles Düngeprogramm. Einige auf dem Markt befindliche Medien enthalten von vornherein Düngemittel, andere nicht.

  • Perlit ist eine sehr nützliche Ergänzung der Wurzelzone, jedoch nur das grobe, welches ich zuerst mit frischem Wasser wasche, da es häufig mit Staub überzogen ist. Bei der Arbeit mit Perlit trage ich außerdem immer eine N-95-Maske.

  • Den Bereich direkt um die Stängel meiner Pflanzen halte ich frei von Perlit- und Wurzelzonenmedien. Wenn Erde oder Perlit zu hoch oder zu dicht am Hauptstamm sind, kann er verrotten oder verhindern, dass er seinen Bruchwiderstand entwickelt.

  • Je seltener man Cannabispflanzen verpflanzt, desto besser. Das Problem ist, dass jede Transplantation die Pflanze schockt, ihre Wurzeln stört und ihr Wachstum verlangsamt. Es ist besser, die Sämlinge in die Topfgröße zu verpflanzen, in der die Pflanze letztendlich fertig wird. Ich packe den Steinwollwürfel in einen Torftopf, später den Torftopf in den End-Topf, was auch den geringsten Arbeitsaufwand für mich darstellt.

  • Nach dem Umpflanzen in den großen Topf direkt auf den Wurzelballen des Sämlings und um diesen herumgießen, anstatt den gesamten großen Topf auf einmal zu gießen. Es passiert schnell, dass ein großer Topf übergossen wird. Wenn der Sämling mehrere Blattpaare entwickelt hat, vergrößere ich den Gieß-Radius etwas und lehre die Wurzeln damit, horizontal und vertikal zu wachsen, um den Topf zu füllen.

  • Das Schichten von Erde oder erdlosem Mix ist wie das Verstecken von Nährstoffen, die die Wurzeln der Pflanzen finden, wenn sie tief genug graben. Die untere Schicht enthält zusätzlich Phosphor und Kalium, das die Wurzeln während der Blütephase erreichen, diese Elemente fördern die Blütenproduktion. Die oberste Schicht enthält relativ mehr Stickstoff, da Pflanzen dies in den ersten Wachstumswochen benötigen.

  • Clever ist es auch immer, Düngemittelhersteller zur Verwendung ihres Produktprogramms zu befragen. Dabei sollten Details wie die Topfgröße, die Art der Wurzelzonenmedien und des Wachstums beschrieben werden, damit man Ratschläge zur richtigen Dosierung bekommt.

Autor: Steve Davis

Solange der Anbau von Cannabis strafbar ist, müssen wir euch ausdrücklich davor warnen, es Steve gleichzutun. Versteht den Artikel bitte auch nicht als Anleitung zum Cannabis-Anbau, denn ihr wisst ja: Nur schauen, nicht growen.

Dieser Artikel stammt aus der grow! Ausgabe 2-2021.

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